Krieg und Frieden

Sonntag, 25 Mai 2014

Gedanken zur Wahl "Friedensprojekt Europäische Union"

Krieg und Frieden
Es ist eigentlich unglaublich, dass ÖsterreicherInnen meiner und folgender Generationen es für (hoffentlich immer noch) selbstverständlich halten, wählen gehen zu dürfen, da es vor nur 60-70 Jahren nicht so klar war, wie es mit Österreich weitergehen wird. Aber was hat die EU - Wahl, was hat Demokratie mit iiiK zu tun?
Eines möchte ich vorweg festhalten: Es ist gut, dass ich freie Wahlen bisher immer als Normalität empfunden habe und ich kann und möchte es mir gar nicht anders vorstellen! Ich denke, es geht da vielen so wie mir. Es schadet aber auch nicht, einmal über den Tellerrand seines eigenen wohlbehüteten Seins zu blicken!

Wenn man die Kriege Europäischer Länder der letzten, sagen wir einmal 300 Jahre, mit den friedlichen Zeiten Europas der letzten Jahrzehnte vergleicht, kommt man zu dem Schluss, dass die EU in ihrem Kern ein Friedensprojekt sein muss. Wenn man nun die Wahlbeteiligung dieser EU Wahl (und auch allen anderen Wahlen) kritisch betrachtet, die diesmal teilweise unter 30% liegt, dann glaube ich, dass Demokratie, Frieden und Freiheit zu wenig Stellenwert in unserer Gesellschaft haben!

Wir müssen aber auch gar nicht in die Vergangenheit blicken, um unserem Frieden, unserer Freiheit und unserem Wohlstand die Position in unserem Wertesystem zu geben, die sie verdienen. Wenn man nur am Rande die internationalen Nachrichten verfolgt, bekommt man fast täglich mit, was in anderen Ländern der Welt Realität ist: von Polizei und Militär schwer bewachte Wahllokale, Anschläge auf solche, Gräueltaten an Menschen, die "falsch", oder überhaupt gewählt haben, durch Korruption und Macht gefälschte Wahlen oder aber auch gar nicht vorhandene Wahlen, weil das zu einer Diktatur bekanntlich eher schlecht passt.

Viele AsylwerberInnen und MigrantInnen die wir kennen, betreuen oder die zu unseren Freunden und Freundinnen geworden sind, kommen aus Ländern, wo Demokratie, Frieden und Freiheit komplett fehlen oder regelrecht mit den Füßen getreten werden. Sie alle erinnern mich unweigerlich daran, was es bedeutet, in Österreich leben zu dürfen.

Ich will keine Angst schüren oder mit dem Zeigefinger anklagen wenn ich schreibe, was in der europäischen Geschichte Grauenvolles geschehen ist und in anderen Teilen der Welt nach wie vor geschieht. Ich bin glücklich, dass es in meinem Umfeld eben so ist, wie es ist und ich würde mich einfach freuen, wenn jede Bürgerin und jeder Bürger Österreichs, sowie der ganzen Europäischen Union, ein wenig in sich geht, um zu rekapitulieren, was Demokratie, Frieden und Freiheit für sie oder ihn bedeuten. Ich bin gerade wieder dabei, denn ich habe es auch in Vergessenheit geraten lassen. Vielleicht können wir diese Werte, die wir als Normalität und Gott-gegeben betrachten und welche ich gar nicht oft genug nennen kann: Demokratie, Frieden und Freiheit; weiter erhalten und über die EU - Grenzen hinaustragen, sie überall säen und einpflanzen, pflegen und gedeihen lassen.

Hoffenlich kann ich in Zukunft weiterhin an einem Sonntag Morgen verschlafen, friedlich und ohne Sorgen in ein Wahllokal gehen, um meine Stimme bei einer Wahl abgeben zu können.

TG

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